Newsletter-Abmeldung verhindern: So halten Sie Ihre Abonnent:innen
Die Freude über eine neue Newsletter-Anmeldung weicht oft der Ernüchterung. Nämlich dann, wenn die Abonnent:innen sich kurze Zeit später wieder abmelden. Hier erfahren Sie die fünf häufigsten Gründe für Abmeldungen von Newsletter, was Sie tun können, um das zu verhindern,was dabei rechtlich erlaubt ist und wie Sie sich schützen können, wenn Ihnen beim Newsletter-Marketing ein Fehler unterläuft.
Die fünf häufigsten Gründe für Newsletter-Abmeldungen
Es gibt unterschiedliche Gründe, warum sich Ihre Abonnent:innen wieder abmelden, die fünf häufigsten dafür sind die folgenden:
1 Newsletter erscheint zu oft
Es gibt leider keine generelle Formel, wie oft Sie einen Newsletter versenden sollten, denn das hängt nicht nur stark von Ihrem Business und Ihren Inhalten ab, sondern auch von dem, was die Nutzer:innen erwarten. So gibt es Abonnent:innen, die mehrmals in der Woche von Ihnen hören wollen, während andere dagegen schon einen Newsletter pro Monat fast zu viel finden. Eine Möglichkeit, um dieses Dilemma zu umgehen, ist beispielsweise Nutzer:innen schon bei der Newsletter-Anmeldung auswählen zu lassen, in welcher Frequenz sie Newsletter erhalten wollen.
2 Uninteressante oder unattraktive Inhalte
Es gibt verschiedene Gründe, warum Abonnent:innen die Inhalte Ihres Newsletters uninteressant finden. Die häufigsten sind folgende:
- Die Inhalte sind grundsätzlich uninteressant
- Die Inhalte sind entweder zu spezifisch und Ihre Zielgruppe zu weitläufig oder zu allgemein für ein Publikum, das aus spezifischen Zielgruppen besteht. Beides ist meist bei Onlinehändler:innen mit einem breiten Sortiment der Fall.
- Sie recyceln Ihre Inhalte zu oft. Niemand möchte dieselben Inhalte immer und immer wieder lesen (im schlimmsten Fall mit wenig oder gar keinen Änderungen).
Der erste Grund ist der einzige, gegen den Sie bei bestehenden Abonnent:innen relativ wenig machen können. Bei den anderen beiden Punkten gibt es dagegen mehrere Strategien:
Interessenauswahl
Bieten Sie Abonnent:innen die Möglichkeit – am besten schon bei der Anmeldung zum Newsletter – Themen zu wählen, die Sie besonders interessieren. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn Ihr Sortiment aus verschiedenen Warengruppen besteht.
Umfragen
Sie können Ihre Abonnent:innen auch – beispielsweise im Rahmen einer Umfrage – um Feedback zum Newsletter bieten. Am besten verbinden Sie diese Umfrage mit einem Bonus, zum Beispiel einem Rabatt oder einem Gratis-Artikel, um zur Teilnahme zu motivieren.
Frequenz ändern
Recyceln Sie Ihre Inhalte zu oft, sollten Sie die Versandhäufigkeit des Newsletters verringern. Beispielsweise statt wöchentlich nur noch alle zwei Wochen oder sogar monatlich, dafür aber jedes Mal mit neuen Inhalten.
Wenn deine Abnonntent:innen als Grund „Interessiert mich nicht“ angeben, kann das verschiedene Gründe haben.
3 Ihr Newsletter landet im Spam-Ordner
Ein nicht seltenes Problem beim Newsletter-Versand ist, dass Ihre E-Mails nicht im Postfach Ihrer Abonnent:innen ankommen, sondern im Spam-Ordner landen. Das kann verschiedene Gründe haben, wie beispielsweise:
- Der Betreff ist in Versalien geschrieben
- Sie verwenden sogenannte „Spam-Wörter“ im Betreff
- Die Links in Ihrem Newsletter sind nicht richtig verlinkt
- Die Dateigrösse der E-Mail ist zu gross
- Sie nutzen eine Freemail-Adresse als Absender
- Die Qualität Ihrer Empfängerliste ist nicht hochwertig
Es gibt einige Wörter, die E-Mail-Provider sofort als „Spam“ identifizieren und Ihre E-Mails so direkt im Spam-Ordner landen.
6 Tipps für eine bessere Newsletter-Betreffzeile
Betreffzeile kurz halten
Das erste, dass Ihre Abonnent:innen von Ihrem Newsletter lesen, ist der Betreff. Da dieser auf unterschiedlichen E-Mail-Clients (Beispiel: GMX: Zeichenlänge 77, Hotmail: Zeichenlänge 45) in unterschiedlicher Länge und auf mobilen Geräten nochmals kürzer dargestellt wird, empfiehlt sich grundsätzlich eine Zeichenlänge von maximal 45 Zeichen für den Betreff.
Wichtigstes Thema anteasern:
Empfänger:innen müssen auf einen Blick erkennen können, ob der Inhalt des Newsletters für sie relevant ist. Deshalb greifen Sie das wichtigste Thema Ihres Newsletters im Betreff auf.
Blickfang Emojis
Statt Wörtern können Sie Ihren Betreff auch mit Emoticons aufpeppen. So lassen sich beispielsweise auch Spam-Wörter umgehen, indem Sie etwa einen Wecker anstelle des Wortes dringend nutzen. Aber Vorsicht: Verwenden Sie Emojis grundsätzlich sparsam und vor allem behalten Sie im Hinterkopf, dass manche in verschiedenen Geräten anders dargestellt werden.
Achtung Spam-Wörter
Als Spam-Wörter gelten Wörter, Formulierungen oder Zeichen, die der Spamfilter des jeweiligen E-Mail-Providers als Spam einstuft und daher die E-Mails direkt in den Spam-Ordner verbannt. Grundsätzlich gelten zu werbliche Formulierungen oder unseriöse Wörter oder Zeichen als Spam-Wörter wie beispielsweise:
- Kostenlos, gratis, geschenkt
- Rabatt, Gutschein, Schnäppchen, Angebot
- Dringend, sofort, machen Sie schnell
- $$, €€€€
Persönlich werden
Immer wichtiger wird im Bereich Newsletter die persönliche Anrede. Das Newsletter-Tool Sendinblue hat 12.000 E-Mail-Betreffe analysiert und dabei herausgefunden: Eine personalisierte Anrede erhöht die Öffnungsrate der Mails um 10,6 Prozent. Je nach Tonalität können Sie Ihre Abonnent:innen mit Vornamen, Vor- und Nachnamen oder, wenn Sie Vor- und Nachnamen der Kontakte nicht kennen, mit einer persönlichen Formulierung ansprechen wie:
- Hallo Leseratte, sichere dir 12% auf Fantasy
- Liebe Fashionistas: Kennt ihr schon diesen Look?
- Als Freelancer:in sollten Sie diesen Hack kennen
Neugierig machen:
Machen Sie Ihre Empfänger:innen neugierig auf den Inhalt, in dem Sie zum Beispiel Fragen stellen (Wissen Sie, warum Sie Abonnent:innen verlieren?), Behauptungen aufstellen (So verlieren Sie nie wieder Abonnent:innen) oder beides kombinieren (Abonnent:innen verloren? So passiert das nie wieder!).
4 Ihr Newsletter hat kein Responsive Design
Was für Webseiten, Blogs und Onlineshops gilt, gilt ebenfalls für Newsletter: Das Design sollte responsive sein, sich also auf alle Endgeräte (PC, Laptop, Tablet, Smartphone) anpassen. Niemand will einen Newsletter lesen, bei dem Texte oder Bilder abgeschnitten oder zu gross dargestellt sind oder Grafiken durch leere Kästen mit Fragezeichen ersetzt werden.
5 Zu viel Werbung
Gerade als Onlinehändler:in hat Ihr Newsletter vermutlich das Ziel, Werbung für Ihr Warensortiment zu machen. Leider erhalten Ihre Abonnent:innen vermutlich nicht nur von Ihnen solche Angebote und niemand möchte andauernd zum Kaufen angehalten werden. Deshalb: Kombinieren Sie in Ihrem Newsletter Verkaufsangebote mit anderen Informationen – beispielsweise Tipps oder News zu Themen, die für Ihr Business relevant sind.
Weitere Gründe, warum sich Abonnent:innen vom Newsletter abmelden
Neben den fünf genannten Gründen gibt es noch eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten, warum sich Abonnent:innen von Ihrem Newsletter abmelden. Diese können beispielsweise sein:
- Das Design der Mail ist unübersichtlich oder gefällt den Abonnent:innen nicht
- Die Newsletter-Inhalte verändern sich zu wenig
- Das Postfach Ihrer Abonnent:innen ist voll
- Ihre Empfänger:innen haben keine oder zu wenig Zeit, Ihren Newsletter zu lesen
- Die Bedürfnisse Ihrer Empfänger:innen haben sich geändert
- Die Empfänger:innen haben sich nie für den Newsletter angemeldet – oder die Anmeldung liegt schon so lange zurück, dass Sie sich nicht mehr erinnern können.
Es gibt verschiedene Gründe, warum sich Abonnent:innen von deinem Newsletter abmelden –drei der häufigsten sind: zu hohe Versandfrequenz, kein responsives Design oder zu viel Werbung.
Marketing-Tipps für Ihren Newsletter: So können Sie Abmeldungen verhindern
Tatsächlich gibt es einiges, dass Sie unternehmen können, um zu verhindern, dass Ihre Abonnent:innen sich von Ihrem Newsletter abmelden. Wichtig ist dabei nur: Keine dieser Massnahmen darf Ihre Kundinnen oder Kunden nerven oder sie technisch gesehen von einer Abmeldung abhalten. Hier haben wir einige Tipps zusammengefasst:
Abmeldung schon bei der Newsletter-Anmeldung verhindern
Laut DSGVO müssen Sie den künftigen Leser:innen auch bereits bei der Anmeldung mitteilen, wie oft der Newsletter erscheint und welche Inhalte sie erwarten. Allerdings können Sie dennoch den Nutzer:innen die Möglichkeit zur Auswahl geben, beispielsweise was die Versandhäufigkeit oder die Themengebiete betrifft. Letzteres ist selbstverständlich nur dann sinnvoll, wenn Sie mehrere Themengebiete zur Auswahl haben. Aber Achtung: Die Auswahl muss freiwillig sein! Pflichtfelder bei der Newsletter-Anmeldung dürfen laut DSGVO nur folgende Felder sein: die E-Mail-Adresse der Empfänger:innen und die Bestätigung, dass die Informationen zur Datenverarbeitung gelesen wurden.
Dass jemand Ihren Newsletter erhält, obwohl er/sie sich nie angemeldet hat, kann durch das Double-Opt-in-Verfahren, das für einen rechtssicheren Newsletter-Versand nötig ist, kaum passieren. Es kann aber sein, dass Kundinnen oder Kunden schlicht nicht mehr wissen, dass sie sich angemeldet haben. Zum Beispiel, weil sie zu viele Mails erhalten, oder weil sie ihre E-Mail-Adresse eingetragen haben, um ein Goodie – beispielsweise einen Gutschein oder ein E-Book oder ähnliches – zu erhalten und dabei die Newsletter-Anmeldung übersehen haben.
Achten Sie auf das Design Ihres Newsletters
Neben einem Responsive Design ist auch die Gestaltung des Newsletters wichtig. Achten Sie vor allem auf Übersichtlichkeit und interessante Inhalte. Machen Sie aus Ihrem Newsletter keine Werbeveranstaltung.
Abmeldung verhindern: bei der Abmeldung
Die letzte Chance, Ihre Abonnent:innen doch noch zu halten, haben Sie, wenn diese bereits auf den Abmelde-Button geklickt haben. Denn in diesem Fall sollten die Abonnent:innen auf jeden Fall auf einer „Abmelde-Seite“ landen. Dort können Sie eine Auswahl mit Gründen bieten, die Nutzer:innen ankreuzen können (Wichtig: Die Auswahl muss freiwillig sein) – und bei einigen Antworten haben Sie die Möglichkeit, Lösungen zu bieten:
Versandhäufigkeit
Wird das Kästchen mit „Der Newsletter erscheint zu oft“ angeklickt, können Sie hier ein Drop-down-Menü integrieren, dass Abonnent:innen die Versandhäufigkeit reduzieren lässt.
Pause machen
Klickt jemand das Kästchen mit „Ich erhalte zu viele Mails“ oder „Mein Postfach ist voll“ an, können Sie hier einen Button integrieren, der beispielsweise eine Pause anbietet. So verlieren Sie die/den Abonnent:in nicht direkt.
Alternative anbieten
Manche Empfänger:innen wollen einfach nur keine Mails mehr erhalten. Deswegen können Sie Alternativen zu Mails anbieten. Zum Beispiel auf Ihre Social-Media-Kanäle hinweisen oder, falls vorhanden, einen WhatsApp-Newsletter.
Newsletter-Abmeldung verhindern: Was nicht erlaubt ist
Auch wenn Sie ungern Newsletter-Abonnent:innen verlieren, dürfen Sie nicht versuchen, jemanden von der Abmeldung abzuhalten, indem Sie den Abmelde-Prozess unnötig erschweren. Eine Newsletter-Abmeldung muss einfach und unkompliziert möglich sein. Auch dürfen Sie eine Abmeldung nicht daran koppeln, dass Abonnent:innen Ihnen den Grund dafür mitteilen. Diese Information muss immer freiwillig erfolgen.
Und das Wichtigste: Haben Empfänger:innen sich einmal vom Newsletter abgemeldet, dürfen Sie Ihnen keine Mails mehr schicken. Tun Sie das doch, handelt es sich um unzulässige Werbung, die abgemahnt werden kann.
Egal ob Newsletter- oder Marketing-Panne: Mit exali bestens versichert
Beim Newsletter-Versand ist einiges zu beachten und deshalb kann auch einiges schiefgehen. Wenn Sie beispielsweise wegen unlauterer Werbung oder Verstoss gegen das Wettbewerbsrecht abgemahnt werden, kann das eine teure Schadenersatzforderung zur Folge haben. Wenn Sie eine Berufshaftpflicht über exali.ch abschliessen, kümmern wir uns im Fall einer Abmahnung um alles Weitere. Die Abmahnung wird geprüft, gegebenenfalls abgelehnt oder berechtigte Schadenersatzforderungen bezahlt.
Unsere Versicherungen können Sie in wenigen Minuten komplett online abschliessen. Sie benötigen Hilfe bei der Wahl der besten Absicherung für Ihr Business? Dann rufen Sie uns gerne an, bei uns gibt es weder Warteschleife noch Callcenter.
Ehem. Online-Redakteurin
Daniela ist seit 2008 in den Bereichen (Online-)Redaktion, Social Media und Online-Marketing tätig. Bei exali kümmerte sie sich insbesondere um folgende Themen: Risiken durch digitale Plattformen und Social Media, Cyber-Gefahren für Freelancer:innen und Absicherung von IT-Risiken.
Neben Ihrer Tätigkeit als Online-Redakteurin bei exali arbeitet sie als freiberufliche Redakteurin und kennt daher die Herausforderungen der Selbständigkeit aus eigener Erfahrung.