Mit diesen Tipps können Sie das Projektende zur Stammkundengenerierung nutzen

Das Projekt neigt sich dem  Ende zu, die Fristen sind eingehalten und die Auftraggeber:innen sind zufrieden. Dann fehlt doch jetzt nichts mehr zum Happy End und Sie können den Auftrag ad acta legen, oder? Moment! Bevor Sie gedanklich schon zum nächsten Auftrag wechseln, sollten Sie darüber nachdenken, wie Sie Ihre Kundinnen und Kunden langfristig binden können. Wie ein  Projektabschluss aussehen muss, um den Grundstein für eine lange Beziehung mit Auftraggeber:innen zu legen, haben wir in diesem Artikel für Sie zusammenfasst.

Bestandskundinnen und -kunden sind wertvoll

Während Unsummen in SEO, SEA und andere Marketingkampagnen zur Neukundengewinnung investiert werden, ist die beste Kundin beziehungsweise der beste Kunde meist diejenige/derjenige die/den Sie schon haben. Eine Studie von Adobe liefert dazu bemerkenswerte Ergebnisse aus dem Onlinehandel:

1. Eine Stammkundin oder ein Stammkunde macht so viel Umsatz wie sieben
    Neukundinnen oder Neukunden

2. Wer seine Kundenbindungsrate um 5 Prozent steigert, steigert den Ertrag um 25 bis
    95 Prozent

3. Die Neukundengewinnung kostet fünfmal so viel wie das Halten einer bekannten
    Kundin oder eines bekannten Kunden

Klar, nicht alle Zahlen der Studie lassen sich eins zu eins auf Freelancer:innen und Dienstleister:innen anwenden, doch auch hier zeigt der Trend klar: Der meiste Umsatz wird durch wiederkehrende Auftraggeber:innen generiert. Es lohnt sich also für zukünftige Umsätze in die Beziehungspflege zu investieren.

Gute Arbeit ist der Grundstein für die Kundenbindung

Den Grundstein für weitere Aufträge legen Sie bereits bei der Arbeit. Keine Werbung der Welt vermittelt ein ehrlicheres Bild von Ihrer Leistung als Ihr Erfolg bei Auftraggeber:innen. Wer einmal mitten in der Nacht einen Serverausfall behoben hat, Überstunden macht, um eine Deadline der Kundin oder des Kunden einzuhalten, die diese noch in der Vorwoche nicht kommuniziert hatten, oder schlicht beim Smalltalk auf dem Gang bei einem privaten PC-Problem hilft, bleibt garantiert positiv im Gedächtnis und hat bei der nächsten Auftragsverteilung die Nase vorn. Kein Imagevideo der Welt kommt gegen persönliche, positive Erfahrungen der Auftraggeber:innen an.

Erfolgreicher Projektabschluss: Auch der letzte Eindruck zählt

Bei vergangenen Ereignissen erinnern wir uns vor allem an deren Beginn und Ende, zumindest dann, wenn zwischendurch nichts Aussergewöhnliches passiert ist. Deswegen ist es beim Ende eines Projektes besonders wichtig, in guter Erinnerung zu bleiben. Seien Sie deswegen besonders sorgfältig bei der Projektabnahme und Dokumentation Ihrer Vorgehensweise, selbst wenn Sie keinen direkten Anschlussauftrag erwarten. Denn diese Dokumente können Ihrer Kundschaft in Zukunft als Referenz für die Qualität Ihrer Arbeit dienen.

Durch Feedback für die Zukunft lernen

Holen Sie von Ihren Auftraggeber:innen Feedback ein, sobald das Projekt zu Ende ist. Denn auch wenn nicht alles zu seiner vollsten Zufriedenheit war, können Sie an der Kritik wachsen. Nehmen Sie schon die kleinste Anmerkung ernst, denn Negatives überhaupt anzusprechen, kostet bereits Überwindung. Kundinnen und Kunden, die den Weg des geringsten Widerstands gehen, werden Ihnen kein negatives Feedback geben, dafür aber auch keine weiteren Aufträge mehr an Sie vergeben. Bedanken Sie sich deswegen bei jeder Kundin und jedem Kunden, die bereit sind, Ihnen Feedback zu geben. Versuchen Sie dafür einen extra Termin zu vereinbaren, um Ihrer Kundin oder Ihrem Kunden die Möglichkeit zu geben, sich gut auf das Gespräch vorzubereiten und das Projekt noch einmal Revue passieren zu lassen. Stellen Sie ausserdem konkrete Fragen. Ein schlichtes „was hat Ihnen gefallen und was nicht“ liefert selten Ansatzpunkte für eine Verbesserung der eigenen Leistung. Nutzen Sie stattdessen detaillierte Fragen, zum Beispiel:

Kommunikation

Pünktlichkeit

Leistung

Je nach Projektumfang können Sie das Feedback auch nach verschiedenen Meilensteinen oder den Punkten im Pflichtenheft gliedern. Bei besonders umfangreichen Projekten sollten Sie ausserdem Zwischenfeedback einholen. Achten Sie aber darauf, nur Kundinnen und Kunden um Feedback zu bitten, die dieser Art der Kontaktaufnahme auch zugestimmt haben. Ansonsten kann die gut gemeinte Anfrage zur Abmahnfalle werden.

Kundenbeziehung pflegen: Öfter mal eine Karte schreiben

Wer sich bei ehemaligen Kundinnen und Kunden unbeliebt machen will, nervt diese nach Projektende am besten mit wöchentlichen E-Mails und derselben Werbung, die Nicht-Kundinnen und –Kunden, sowie Interessentinnen und Interessenten auch bekommen. Hat ja schliesslich schon einmal funktioniert… Bitte nicht! Wenn Sie schon einmal mit jemandem zusammengearbeitet haben, haben Sie üblicherweise eine persönliche Beziehung zu den Mitarbeiter:innen der Firma aufgebaut. Nutzen Sie diese! Schreiben Sie lieber eine persönliche Weihnachtskarte an die Mitarbeiter:innen, die Sie kennen, oder eine Dankeskarte für die gute Zusammenarbeit mit einem Rabattcode für treue Kundinnen und Kunden. Natürlich würden Sie mit einer E-Mail alle Kundinnen und Kunden auf einmal erreichen ohne Portokosten zu verursachen. Eine handgeschriebene Karte ist jedoch ein physischer Beweis der Wertschätzung.

Kundenbindung ja, aber „wer nicht will, der hat schon“

Bei allen Tipps zur Kundenbindung ist eines jedoch wichtig: Wenn eine Kundin oder ein Kunde sagt, dass kein Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit besteht, sollten Sie das respektieren. Niemand wird gerne mit zahlreichen Kontaktanfragen bombardiert und bei Werbung und auch bei gut gemeinten Anfragen gibt es definitiv ein zu viel des Guten. Möchte eine Kundin oder ein Kunde also von Ihrer Mailinglist gestrichen oder in Zukunft nicht mehr angerufen werden, kommen Sie dieser Bitte umgehend nach. So vermeiden Sie einmal, als penetrante:r Werbetreiber:in in der Branche bekannt werden und zum anderen auch Abmahnungen wegen unerlaubter Werbung.

Ein Fehler im Projekt: Nicht unbedingt ein Grund für eine Trennung

Wer mit Perfektion bei Kundinnen und Kunden glänzen kann, wird garantiert in Erinnerung bleiben. Hinter jedem Business stecken aber nun einmal Menschen und die machen manchmal auch Fehler. Sollten Sie im Projekt einen Fehler machen, für den Ihre Kundinnen oder Kunden Sie haftbar machen, muss dieser Ihre Beziehung aber nicht belasten, denn dieser ist von der Berufshaftpflichtversicherung über exali.ch abgedeckt.

Mit der kompetenten Abwicklung eines Schadens können Sie bei Auftraggeber:innen punkten und so die Beziehung vielleicht sogar dauerhaft stärken. Übrigens ist auch eine Abmahnung, zum Beispiel wegen unlauterer Werbung, vom Versicherungsschutz umfasst.

Sollten Sie hingegen Probleme mit Auftraggeber:innen haben, die ungerechtfertigt vom Vertrag zurücktreten, hilft Ihnen der Zusatzbaustein Rücktritt des Auftraggebers vom Projektvertrag (RPC) weiter, den Sie optional zu Ihrer Berufshaftpflicht hinzubuchen können.

Fragen zum idealen Schutz für Ihr Unternehmen beantworten unsere Versicherungsexpertinnen und Versicherungsexperten persönlich. Auch für eine individuelle Beratung nehmen wir uns gerne Zeit, ganz ohne Warteschleife oder Callcenter – unter der +41 (0) 58 255 60 00 (Montag bis Freitag, 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr).